4. Dezember
„Marktplatz“
Staunend schlenderte ich an diesem Vormittag über den bunten Marktplatz. Hier wimmelte es nur so von Menschen aller Altersklassen, und wieder erkannte ich zu meiner Überraschung, dass viele von ihnen mit mittelalterlich anmutenden Gewändern und Mänteln bekleidet waren. Mir schien zum wiederholten Male, als sei die Zeit an diesem Ort einfach stehen geblieben …
Auch die Verkaufsstände und -zelte wirkten auf mich sehr nostalgisch, wenngleich mit sehr viel Liebe zum Detail gebaut und gestaltet. Vor einigen von ihnen hingen sogar handgemalte Wappen, welche den Besuchenden Aufschluss über das jeweilige Handwerk des Standes gaben. Vom Bäcker zur Schneiderin, über diverse Kunsthandwerkende und Händler, bis zum Gemüsestand fand sich hier alles, was das Herz sich wünschte. Trödel und Antikes mischte sich hier mit Gütern des Alltags, und auch das Publikum war dementsprechend bunt und verschieden. Ich entdeckte alte Mütterchen und Väterchen, die offenkundlich ihre täglichen Besorgungen erledigten. Dann waren da Kinder verschiedenen Alters, welche sich vor Auslagen und Süßigkeitenständen sammelten, um ihr erspartes Taschengeld in Spiele und Leckereien zu investieren. Und ich entdeckte natürlich allerlei Touristen, welche sich vom einheimischen und fremdländischen Angebot beeindrucken ließen.
Vor einem Stand aus dem es besonders vorzüglich duftete, blieb ich schlussendlich stehen und begutachtete die Auslage. Von oben flatterte auf Stoff ein rotes Wappen, von welchem mir fröhlich ein braungebranntes Lebkuchenmännchen entgegen lächelte. Ich kaufte eine Kleinigkeit und kam mit den beiden Verkäufern ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass Advenzia wohl bekannt war für seine berühmten Lebkuchen. Allerdings bekäme man die besten, so einer der Männer zu dir, nur früh am Morgen in der großen Bäckerei. Er deutete auf ein großes Fachwerkgebäude am Rande des Marktplatzes. Ich bedankte mich höflich für das freundliche Gespräch und verabschiedete mich. Während ich noch einige Zeit weiter durch die Gassen des weihnachtlich anmutenden Marktes streifte, nahm ich mir fest vor morgen früh gleich einmal der Bäckerei einen Besuch ab zu statten …
Ein Kommentar zu “4. Dezember – Marktplatz (Advenzia)”